
Jetzt, wo wir wieder in Deutschland
gelandet sind und wir die Eindrücke selbst erst mal etwas verarbeiten konnten, möchten wir euch noch ein paar detailliertere Einblick zu unserer Reise
geben.
Schwer beeindruckt hat uns die Arbeit beider Organisationen, welche sich auf unterschiedliche Weise für die Menschen und vor allem auch Kinder aus der Ukraine
einsetzen.
Das Team von Tabăra Speranța hat kurzerhand nach Ausbruch des Krieges ihr Freizeitheim, welches sonst nur im Sommer als Ferienlager geöffnet ist, zur Verfügung gestellt und finanziert die Hilfe für die dort lebenden Menschen rein auf Spendenbasis. Wir haben dort Menschen kennengelernt, die aus derselben Intention wie wir agieren: einfach helfen und dazu beitragen, dass es Menschen und vor allem Kindern in einer schlimmen Situation besser geht. Vor allem auch im Umgang zwischen dem Personal und den Geflüchteten war dies überdeutlich spürbar. Trotz Sprachbarrieren nähert man sich an und lernt gegenseitig Bestandteile der Sprache. Das „Guten Morgen“
ist in beiden Sprachen („Bună dimineața!“ oder „Dobryy ranok!“) inzwischen verinnerlicht und wird morgens beim Betreten des Speisesaals direkt durch den großen Raum gerufen. Es herrscht eine große Anteilnahme am Schicksal der Menschen und die Mitarbeiter der Organisation lassen es sich zwischendurch nicht nehmen mit den Kindern zu spielen 

und Spaß
zu haben.
Neben Müttern, die mit ihren Kinder geflüchtet sind, sind auch einige Kinder aus Waisenheimen und ihre Betreuer sowie auch behinderte Kinder im Ferienlager untergebracht. Sie stammen größtenteils aus Mariupol und Odessa. Der Teil der Geflüchteten mit Verwandtschaft in anderen europäischen Ländern, ist schon weitergezogen und es wird in den kommenden Tagen mit weiteren Geflüchteten gerechnet. Die Menschen, die noch dort sind (bei unserem Aufenthalt 49 Kinder und Erwachsene), sind auf unbestimmte Zeit im Ferienlager. „So lange sie den Ort brauchen, bietet dieser ihnen Sicherheit“, war die Aussage der Mitarbeiter, als wir gefragt haben wie lange die Menschen hier bleiben oder bleiben können.
Neben der Hilfe für die Menschen vor Ort stehen die Mitarbeiter auch im Kontakt zu Kinderheimen
in der Ukraine
, welche bisher nicht evakuiert wurden oder noch nicht gehen wollten.
Über die Sachspenden hinaus haben wir auch die Geldspende
der Klasse 1a der Riedschule Rüppurr direkt an den Leiter übergeben und diese noch mit einem Betrag aus den weiteren Spendengeldern
, die wir für unsere Rumänienaktion erhalten haben, aufgestockt.
Auf unsere Frage hin, wie hoch die Kosten für die Verpflegung der Menschen ausfallen, kam die Rückmeldung, dass sich diese auf umgerechnet 350 € am Tag. Also knapp 7 € pro Kopf und Tag belaufen. Da wir noch weitere Geldspenden
erwarten, werden wir Tabăra Speranța nochmal Geld zukommen lassen. Wer dafür etwas spenden möchte, kann dies gerne in der kommenden Tagen mit dem Verwendungszweck „Tabara Speranta“ tun. Wir werden in 2-3 Wochen eine Überweisung anweisen.
Kommen wir zur zweiten Organisation „MGM“ (misionând generatia de mâine) welche Spenden direkt in die Ukraine
bringt und jede Woche mit einigen Fahrzeugen 

in die Ukraine fährt. Beeindruckt hat uns auch hier, wie schnell man sich auf die Situation eingestellt hat und alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzt, um zu helfen. So wurde das Haus
eines Mitglieds der Organisation, welches sich aktuell noch im Rohbau befindet, aber schon mit Fenstern und Haustür versehen ist, zum Zwischenlager für die Transporte umfunktioniert. Das Haus befindet sich in einem Ort nahe der Grenze und bietet daher den idealen Ausgangspunkt für die Transporte. Unsere Transporter 
hatten wir ja beim Einkaufszwischenstopp auf dem Weg noch einmal mit einigen Lebensmitteln aufgefüllt und die Organisation konnte sich über reichlich Nudeln
, Reis
, Mehl, Wasser
, Konserven
und Öl freuen. Aber auch die zahlreichen Decken, Kissen, Feldbetten
und Schlafsäcke sowie die Hygieneartikel 


werden dringend gebraucht.
Bilder von der Auslieferung erhalten wir in den kommenden Tagen dann noch und stellen diese natürlich auch zur Verfügung.
Einen bleibenden Eindruck haben bei uns auch der herzliche Empfang und die wunderschöne Landschaft der Karpaten
, wenn wir diese auch nur während der Durchfahrt bewundern konnten, hinterlassen.
In Rumänien
haben wir viele Gegensätze wahrgenommen. Es gab Orte, welche einen ähnlichen Lebensstandard wie bei uns vermuten lassen und dann wieder andere, an welchen direkt ersichtlich war, dass hier ärmlichere Verhältnisse vorherrschen. Dies auch teilweise direkt nebeneinander. Vor allem auf dem Weg über den Pass, konnten wir sehen, dass der Tourismus wohl zunimmt, da mehrere Pensionen und Hotels neu errichtet werden und darüber hoffentlich auch neue Arbeitsplätze für die Menschen aus der Region entstehen. Ein Land, welches sicherlich auch viele eigene Schwierigkeiten zu bewältigen hat und trotzdem ist die Solidarität mit den Nachbarn groß. 
Auf diese haben auch zahlreiche Schilder hingewiesen und unsere beiden unterstützen Organisationen sind, soweit wir das mitbekommen haben, nur zwei von vielen, welche den Menschen aus der Ukraine
unter die Arme greifen.
Wie geht es für uns weiter? Tabăra Speranța werden wir in den kommenden Tagen noch einen Geldbetrag zukommen lassen. Aktuell ist kein weiterer Transport geplant. Allerdings schließen wir das nicht aus, da sich die Situation in der Ukraine zwischenzeitlich auch wieder verändert hat und mit weiteren Flüchtlingen gerechnet wird. Sollte es eine weitere Aktion geben, informieren wir natürlich darüber.
Ohne euch wäre diese Aktion nicht möglich gewesen. 



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